Live 1993 von Williams Wetsox

„Boarisch´n Blues“ oder “Blues aus da Hoamat“ nennt man den Stil, den Williams Wetsox seit 1980 spielt. Bandleader Williams Fändrich, auch „da Wetsox“genannt gehört, zu den profiliertesten Bluesmusikern im deutschsprachigen Raum. Die Songs, die er mit kehliger Stimme singt, nehmen das Leben in Bayern aufs Korn, handeln von Liebesfreud und Liebesleid, vom verantwortungslosem Umgang mit der Umwelt, aber auch von der Schönheit des Ammertales. Der Blues vom Gipfelkreuz zum Jammertal, vom Abendrot bis zum Morgengrauen.
Nun sind ihm beim Aufräumen auf dem Dachboden wahre Schätze in Form von Livemittschnitten aus dem Jahr 1993 in die Finger gekommen und er hat zusammen mit seinem Toningenieur diese Aufnahmen bearbeitet und sie liegen nun auf diesem Album vor. Die Tracks 1 - 8 wurden  im legendären   „Kuckucksnest“ in Berchtesgaden am 4.9.1993  aufgenommen, mit Williams Fändrich (Gesang, Gitarre, Ziach), Groover Krüger (Gesang, Gitarre),  Bluesharp Slim (Mundharmonika, Waschbrett), Uwe Knüppel (Kontrabaß) und Aushilfsdrummer an diesem Abend  Blueslegende Ossi Pöhnl, der leider 2020 verstarb. Dieser Club existiert heute noch. Er wurde 1982 vom inzwischen verstorbenen Bodo Palm eröffnet und er sollte ein Ort "für alle 'Randständigen' in Berchtesgaden" sein, was er auch wurde und heute noch ist. Schwarze Schafe und einsame Wölfe, Künstler und Musiker, vor Ort stationierte US-Soldaten und langhaarige Motorradrocker, kurzum: Alle, die irgendwie etwas anders drauf waren, fanden damals mit dem Kuckucksnest ein Zuhause und eine Form von Freiheit, die ihnen hier sonst meist verwehrt blieb, also genau der richtige Laden für die Williams Wetsox, die für einen feuchtfröhlichen Abend sorgten, bevor sie sich auf Bodos Wohnzimmerboden den Rausch ausgeschlafen haben.
Die Tracks 9 -16 wurden am 11.9.1993  im “Grünen Eck“ im damaligen Münchner Blues-Mekka  aufgenommen, in dem sich von 1980 bis in die 2000er Jahre die Szene Cracks die Klinke in die Hand gaben. Bei diesem Konzert spielte dann wieder Thomas Gugger am Schlagzeug. Das grüne Eck heißt heute "Anton's" und  Wirt ist immer noch der Andy Rudolf, der damals wie heute mit feinsten Live-Auftritten das Publikum begeistert.