Vorstellung
Lissabon steht wie keine andere Stadt der Welt für den Weltschmerz, für den es viele Worte gibt: Traurigkeit, Wehmut, Sehnsucht, Melancholie - Saudade.
So wie der Film, bewegt sich auch die Musik für "Bella Block - für immer und immer" in einen Grenz- oder Zwischenbereich, der sich sprachlich nur schwer erfassen lässt. Sie entwirft ein Szenario, in dem sich Erinnerungen mit Vorahnungen durchdringen, in dem Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in einen Strudel geraten.
Es ist vor allem die Ebene der sinnlichen Erfahrung, auf der die Komposition operiert. Streicher, Trompete (gespielt von Gabor Tarkoevi) und Flügelhorn entwickeln im Zusammenspiel mit elektronischen Pulsen eine Atmosphäre der Bedrohung; dissonante orchestrale Flächen spiegeln Gefühle des Verlorenseins, der Einsamkeit und der leidenschaftlichen Sehnsucht. Wir bewegen uns mit den Protagonisten durch eine Klanglandschaft, die betörend ist, auf eine morbide Weise verführerisch. Die Musik webt einen Stoff, auf dem Halluzinationen entstehen, die unser Wissen und unsere Gewissheiten infrage stellen. So oder so könnte es gewesen sein. So oder so könnte ein Leben verlaufen. Ahnungen und Phantasien werden durch die musikalische Gestaltung zu Verkörperungen der Sehnsüchte jener Menschen, die sich dem Sog ihrer Erfahrungen überlassen und in den vielstimmigen Klang dieser besonderen Stadt eingehen.
© Anette Gentz
Diskographie: Musik von O.S.T. Bella Block - Für immer und 1
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