Vorstellung

Er ist ein 68er - auf jeden Fall musikalisch gesehen. Denn 1968 (da war er 10) bekam Arthur Dittlmann seine erste Gitarre (eine Wandergitarre Marke "Hopf") und den ersten Gitarrenunterricht: In einem Nebenzimmer der legendären Passauer Nibelungenhalle, die damals weniger nach Schweinsbraten und Politikerschweiß roch, sondern nach den Zigaretten und dem aufdringlichen Rasierwasser Herrn Fesers, des Gitarrenlehrers. Der Lernerfolg hielt sich in Grenzen, schon allein deswegen, weil Herr Feser überhaupt nicht daran dachte, ihm die Geheimnisse der Beat-Musik beizubringen - vermutlich hatte er auch keinen blassen Schimmer davon. Und wegen der Beatles und all den anderen Bands wollte der kleine Arthur unbedingt Gitarre lernen - hatte sich es allerdings etwas einfacher vorgestelllt. An "Beat" hatte auch sein nächster Gitarrelehrer, Max Kierner, in Mühldorf am Inn kein Interesse - der schwärmte für Django Reinhardt, den er für den besten Gitarristen der Welt hielt. Womit Kierner vermutlich auch recht hatte! Allerdings konnte er nicht vermitteln, was Django Reinhardt da genau machte. Er setzte auf klassische Gitarre. Sor, Tarrega und Konsorten, alles gut und schön, aber mittlerweile hatte sich Arthur Dittlmann am Blues-Virus angesteckt. Daraus entwickelte sich eine stürmische Leidenschaft für Muddy Waters und Co... "Wie machen das die, auf diesen knisternden Schallplatten, dass das so toll klingt, Herr Kierner?" Er zuckte mit den Achseln und sprach von geheimnisvollen "verminderten Akkorden". Gleich drauf lenkte er geschickt auf Django Reinhardt über...
Also: Selbststudium des Blues, des Rock und all der aufregenden Musik, die damals in der "Musicbox" (Ö3) und im "Club 16" (BR) lief. Zum Glück gabs an der Schule andere Blues-Aficionados: Dietz Forisch und Pit Holzapfel... Gemeinsam hörten sie die Cassetten ihrer Heroen ab, und schmiedeten schließlich auch bayerische Texte, die hervorragend zu den Blues-Songs eines B.B.King, Elmore James oder der Rolling Stones passten. Dann gings los: Gründung einer Bayern-Rock-Band, die (zumindest im Mühldorfer Raum) weltbekannten "Schnabufugl", tourten zwischen Neumarkt Sankt Veit, Waldkraiburg und dem Mühldorfer Schützenhaus herum... und hatten eine Mords-Gaudi. Das alles in den 70er-, 80er-Jahren. Neben der Arbeit im BR geht’s für Dittlmann immer um Musik, entweder im stillen Kämmerlein mit der Audio-Software und so vielen Spuren, wie sie das Herz begehrt oder in der Koproduktion mit Schorsch Hampel (verschiedene gemeinsame Rundfunk-Features, unter anderm über Felix Hoerburger) und gemeinsame musikalische Projekte als "Permanente Bluesmaschin", ebenfalls auf dem Focus Label veröffentlicht. Gern spielt er auch im Dorfener Raum mit Peter Byrne und anderen Freunden einen irisch-bayerischen-bluesigen Mix.In letzter Zeit bluest er auch wieder gelegentlich mit Dietz Forisch, dem alten Weggefährten aus Mühldorfer Tagen.

 

Diskographie: Musik von Arthur Dittlmann 4