Vorstellung
"Kraft, Dynamik und Fein- fühligkeit: Wie entfesselt spielt das preisgekrönte Jazzquartett..."(SZ):
Man ist immer noch schlecht darauf vorbereitet, was passiert, wenn Max von Mosch zum Saxophon und Benny Schäfer zum Kontrabass greift, Benedikt Jahnel sich hinters Klavier klemmt und Andi Haberl zwischen seinem Drumset Platz nimmt. Denn die Vier, knapp dem Teenager-Alter entwachsen, sehen so jung aus, wie sie sind. Unwillkürlich erwartet man ein Schülerkonzert. Umso verblüffender ist es, wenn max.bab – man kann den Bandnamen aus den Mitgliedern zusammenbuchstabieren oder die Erklärung der vier Spaßvögel akzeptieren, er bedeute „Maximal Butter aufs Brot“ – loslegt.
Aus den grünen Jungs werden dann gestandene Modern-Jazzer, die eine Hardbop-Nummer à la
Cannonball Adderley mit frechen Rhythmuswechseln und Soli voller Höchstschwierigkeiten in die Gegenwart verpflanzen. Die mit ihrem perfekten Zusammenspiel, ihrer technischen Brillanz und ihrem eigenen Ton fast schon an Top-Quartette wie die von Dave Holland oder Chris Potter denken lassen. Deren Repertoire besteht obendrein aus Selbstkomponiertem (Mosch und Jahnel), erinnert aber an Charlie Mariano oder Wolfgang Dauner.
Dieses kleine Jazz-Wunder ist nicht zuletzt - Pisa hin, Bildungsmisere her - Resultat des deutschen Ausbildungssystems in Sachen Musik. Jahnel, Schäfer und Haberl lernten in der Big Band des Gymnasiums Geretsried ihr musikalisches ABC. „Relativ früh bin ich so zum Jazz gekommen, schon als ich in der fünften Klasse war, spielten wir Standards“, erzählt Haberl, der Benjamin der Truppe. Die Talente aus dem Oberland wurden erst ans Landes-, dann ans Bundesjugendjazzorchester von Peter Herbolzheimer weitergereicht. Dort trafen die drei Geretsrieder und Holzhausener Schulfreunde auch den Gautinger Max von Mosch. Der wiederum wurde eher „durch Zufall zum Jazzer“, als er nach drei Jahren Klavierunterricht auch Saxofon lernen wollte. Die Literatur für dieses Blasinstrument kommt eben vorzugsweise vom Jazz, genau wie die meisten Lehrer. Auch bei Mosch wies ein Haudegen der hiesigen Szene den Weg: „Wolfgang Roth hat mich gezielt zum Jazz gebracht.“
Seit fünf Jahren verblüffen die Vier nun gemeinsam als max.bab Publikum, Kritiker – und Juroren. Siege bei „Jugend jazzt“ auf Landes- wie Bundesebene, beim Internationalen Bandwettbewerb im tschechischen Usti nad Laben, beim Studiopreis des Deutschlandradios, beim Ostsee-Jazz-Festival sowie beim Jazzfestival in Montreal sind der Lohn für eine erstaunliche Entwicklung. Denn mehr noch als für seinen verblüffend „erwachsenen“ technischen Stand ist das junge Quartett für seinen konzeptionellen Mut ausgezeichnet worden.
Das Rezept von max.bab, um aus der Jazz-Falle zwischen regressiver Traditionspflege und dem
ermüdenden Zwang zum freien Experiment auszubrechen, ist seinem ganz ähnlich: Melodie und
Rhythmus werden bewusst schlicht gehalten, dafür einem spannungsreichen Spiel mit Dynamik und Tempi unterworfen. Der Sogwirkung eines solch geheimnisvollen, lyrischen und zugleich druckvollen musikalischen Stroms kann man sich nur schwer entziehen.
Dieses Quartet gehört zum innovativsten und frischesten, was die junge deutsche Jazzszene zu bieten hat! Mit einer Leichtigkeit und doch spielerischer Professionalität schafft diese Formation den Quantensprung zwischen Spielfreude und Sensation. Man muss dieser Musik einfach erliegen. Der Zuhörer ist von der ersten Sekunde an gefesselt, wird nicht mehr losgelassen, und erst am Ende wieder freigegeben! “