Achtung Heilig von LustfingeR

Einmal Punk, immer Punk: das Jubiläumsalbum der Unverwüstlichen Sie hatten es nie leicht, sie waren immer so umstritten wie von einigen heißgeliebt, sie standen sich oft genug selbst im Weg. Sie haben kaum etwas ausgelassen, was der Rock’n’Roll seinen Protagonisten so an Verführungen und Fallen bereit hält, du sind dementsprechend auch immer wieder mal auf die Nase gefallen. Aber sie sind jedes Mal wieder aufgestanden, und sie sind dabei sich, ihren Fans und ihren Idealen treu geblieben. Und genau deshalb sind sie noch immer der (gar nicht so) heimliche Punkrock-Stolz des Südens! Die Rede ist von LustfingeR, jener Band aus dem Münchner Glasscherbenviertel Hasenbergl, die ab den frühen 80er Jahren mit einer so rotzfrechen wie charmanten Mischung aus melodischem Punk und dreckigem Rock’n’Roll gegen den glattgebügelten Zeitgeist anlärmte und nach und nach Freunde in ganz Europa sowie auf zwei US-Clubtouren sogar in Amerika fand. Über die Jahre haben sie eine ganze Reihe Klassiker des deutschen Punkrock geschaffen: „Bitte lieber Staatsanwalt“, „Pleite“, „Jimmy“ oder ihre liebevoll-krakelige Hymne für die Münchner Fußball-Underdogs, „Löwenmut“. Der Radar des Zeitgeists hat LustfingeR immer mal wieder aus den Augen verloren, doch für die wahren Punkrock-Fans in der Republik sind sie längst Kult. Dabei dürfen wir, um der Wahrheit die Ehre zu geben, nicht unterschlagen, dass es vor allem ein Mann war und ist, der das Kultphänomen LustfingeR am Laufen hält: Mitgründer, Gitarrist, Sänger und Hauptsongschreiber Thomas Fock, von den Fans „Foug“ oder auch „Messerfocke“ gerufen. Fock hat in allen Höhen und Tiefen weder die Bodenhaftung noch den Glauben an LustfingeR je verloren - andere aus seiner Generation deutscher Punkrocker sind entweder von der Bildfläche verschwunden oder als Pseudo-Punk-Millionarios heute Lichtjahre von ihren einstigen Idealen entfernt. Für Fock blieb der Punkrock und mit ihm LustfingeR immer das Credo. Mit einer wieder einmal runderneuerten Besetzung, mit neuen Songs und dem vielleicht besten Album ihrer bewegten Geschichte sind sie nun zurück: Mit den neuen Mitstreitern Holgi Schulten und Jürgen „Bam Bam“ Wiehler hat Thomas Fock das neue Werk im Frühjahr 2006 im Münchner Sky Studio auf’s Band gebracht. Nicht nur textlich voller Witz und Biß, sondern auch laut, rau und ohne Schnörkel vereinen die neuen Songs all die typischen, glaubwürdigen LustfingeR-Qualitäten. Um es auf den Punkt zu bringen: die Quintessenz aus 25 Jahren LustfingeR – und damit auch aus 25 Jahren gelebtem Punk!